«Üsstrummmlä»
Helen Busslinger-Simmen
Zum Abschluss der Fasnachtszeit wird in Urner Gemeinden ein Zeichen gesetzt: Jetzt ists vorbei mit Trommeln, Festen, Trinken, Herumtoben. Der
Abschied hat in jeder Urner Gemeinde ein anderes Gesicht. Dass bei den Schlussevents sowohl Bezeichnung, Musikstil wie auch Verkleidung und
Rituale verschieden sind, zeigt die erstaunliche Eigenständigkeit der Urner Dörfer.
So wird in Altdorf, Bristen, Erstfeld, Gurtnellen und Schattdorf das Fasnachtsvirus beim «Üsstrummlä» vertrieben. In Altdorf nehmen am Trauerzug über
200 Personen teil, alle in Schwarz, die Männer im Frack, die Frauen mit imponierenden Hüten. Dieser symbolträchtige Trauerzug wird jedes Jahr beliebter
und geht jedem Fasnächtler zu Herzen. In Andermatt, Hospental und Realp scheint die Trauer über das Ende der Fasnacht noch grösser zu sein, der
Abschied heisst «Ussflännä». Man «briegget» und malt Tränen ins Gesicht. Es wird sinnigerweise ein Schneemann verbrannt.
In Amsteg, Attinghausen, Bürglen, Seedorf und Wassen gibts eine «Üsslumpetä». Es werden eine Katze, ein Böögg oder ein «Tungg» (Strohpuppe)
verbrannt. Dasselbe gilt übrigens auch für Schattdorf und Sisikon.