«Firti»
Helene Busslinger-Simmen
Es isch Summer, firti sellet d Turischtä cho!», sagte hier und dort ein Urner Wirt. «Firti» heisst «folglich». Da im Juli
die Temperaturen kühler waren als im Durchschnitt, fehlten «firti» an manchen schönen Urner Aussichtsorten die
Tagestouristen. Man vermisste jene, die bei schönem Wetter spontan in die Berge fahren. «Sit em Jahr zweitüüsig isch
äs nie meh so chüalluftig gsi», sagt eine Wirtin in Andermatt.
Das Wort «firti» hat es in sich – es hat etwas Endgültiges und wird eingesetzt, um einen Ausspruch zu betonen. So jonglierten
wir als Kinder gern mit dem kurzen Wort. «Dü hesch äs verschproche, firti muesch äs gä», handelten wir miteinander.
Oder: «Geschter hesch mich verchlagt, firti mach ich das hyt äu.» – «Wenn scho d Sunne schynt, gang firti verrüüsä (hinaus)!»
Da die Wettervorhersagen nicht immer stimmen, war «firti» das Wetter im Kanton Uri manchmal besser als vorausgesagt.
Zudem gab es hierzulande Orte, die bei diesem Wechselwetter vermehrt aufgesucht wurden. «Alle Indoor-Bereiche, etwa
Museen, Schwimmbad oder Kino», berichtet Claudia Zgraggen von Tourist Info Uri.
«Firti sell drÄügschtä besser wärdä!», heisst es überall. Also viel Sonne, Badewetter, leichte Sommerwinde, Wärme, die Leib
und Seele guttun. Der August sei der «Gute-Laune-Monat», sagen Wetterbeobachter. Vielleicht gibt es «Gfell» (Erfolg) und
das leichte Leben einer «Flyggholterä» (Schmetterling).