«Unerchannt vill meggli»
Helen Busslinger-Simmen
Unerchannt» (sehr) vieles war «meggli» (möglich) im Kanton Uri, nur schon in den vergangenen paar Wochen. Man konnte an einer Jassmeisterschaft teilnehmen,
in den Zirkus gehen, das Theater «Simba» von «Eigägwächs» besuchen, mit dem Blauring den 70. Geburtstag feiern, sich im Kulturkloster umschauen oder
Barockes und zeitgenössische Kunst im Haus der Kunst geniessen.
Wenn in Uri etwasbeginnen soll, sagt man gern: «Es chènnti meggli sii.» So konnte man die 2. Bildungsmesse besuchen, auf dem Warenmarkt in
Altdorf herumschlendern, an einer Volksmusik-«Stubetä» teilnehmen, ein Freiluft-Blasmusikkonzert anhören, in Andermatt die Grossbaustellen des Hotels
Chedi, des Podiums und des Golfplatzes besichtigen oder bei der Post in Schattdorf den Weg eines Briefes mitverfolgen.
Aber das ist bei weitem nicht alles: In Flüelen konnte man Freestyle-Biker bei ihren Sprüngen bewundern, in Erstfeld eine historische Doppellok bestaunen,
mit dem SAC den Rossstock besteigen, an einer Mineralien-Sonderschau «Yyseroosä» und versteinerte Riesenschnecken anschauen oder im Hotel Höfli die
Ansichten der Urner Ständeratskandidaten hören. Junge nahmen an einem «Probeschwingen» teil oder fanden sich in der Samstagnacht im «Midnight Point Uri» ein.
Es ist «lyberamänt» (wirklich) ein buntes Bild von Veranstaltungen und Möglichkeiten, die kaum Wünsche offen lassen. Man kann sich die Anzahl der Freiwilligen,
die ein so quirliges Freizeitleben möglich machen, fast nicht vorstellen. Jene, die immer noch sagen, «ds Üri hinnä» sei nichts los, sind hoffnungslos rückständig
und einfach nicht «up to date».