Urner ist schweizweit bekannter Karate-Fachmann
Der Urner Toni Romano hat im Bereich Karate eine grosse Karriere gemacht
Toni Romano ist Karate-Europameister und war 15-mal Schweizermeister, ist ehemaliger Nationalcoach und hat
unzählige andere wichtige Titel in diesem Sport. Er führt mit einem Team eine Karate-Schule in Luzern, nicht ohne in Altdorf ein Angebot
zu machen.
Helen Busslinger-Simmen
Eine Gruppe Jugendlicher in der Karate-Schule von Toni Romano kann kaum warten, bis die Lektion beginnt. Kinder und Jugendliche
hüpfen von einem Bein aufs andere, sie brennen darauf, in der Taisho Karate-Schule zu üben. Bei einem Augenschein in einer Lektion
sind sie sehr diszipliniert, ohne im Geringsten verkrampft zu wirken. Die Sache macht ihnen einfach Spass.
Innere Harmonie
Man weiss es: Karate ist nicht einfach Karate. Es gibt verschiedene Richtungen. „Das Ziel der Taisho Karateschule ist immer eine
Verbindung der Seele mit dem Körper“, sagt Toni Romano.“ Es geht um eine innere Haltung, um den persönlichen Entwicklungsraum
und um das Ziel, die Gemeinschaft zu schützen. Von anderen Sportarten unterscheidet sich Karate durch seinen ganzheitlichen Anspruch.
Toni Romano: “Der Bereich der Persönlichkeitsentwicklung ist ebenso wichtig wie die Technik. Respekt und Einsatz für Gerechtigkeit
gehören zu den Regeln des Karate.“ Vor allem sollte man sich innerlich leer machen von Selbstsucht und Boshaftigkeit.
Erkennen eigener und fremder Grenzen
Lange Zeit haftete Karate etwas Mysteriöses an. Aber Karate ist ein Sport wie jeder andere, er hat bloss eine besondere Ausrichtung.
Seit einigen Jahren ist Karate Jugend-und Sport-Fach der eidgenössischen Sportschule Magglingen, und Toni Romano ist J+ S Experte.
Er sagt: „Fernöstliches Gedankengut und sportwissenschaftliche Aspekte können sich optimal ergänzen. Gerade bei Jugendlichen ist
Selbstdisziplin und Kräftemessen von unschätzbarem Wert.“
Es ist wissenschaftlich erwiesen, dass gerade Karate eine optimale Charakterschulung ist. In vielen Kursen wurde erprobt, welch positive
Wirkung Karate gerade auf gefährdete Jugendliche hat.
Toni Romano ist Chef-Instruktor von „Swiss Karate Tomokai“, wo Respekt und Freundschaft im Vordergrund stehen. Seine Kurse haben
grossen Erfolg. Themen wie Energiesteuerung und Meditation sind für die Breitensportler heute interessant – der Dan-Grad oder das
Wettkampfsystem sind nicht von grosser Bedeutung.
Ein Leben lang üben
Toni Romano hat sich seit seiner frühesten Jugend dem Karate verschrieben. Zuerst war er Europameister, dann 15 mal Schweizermeister,
1979 bis 1991 Mitglied der Nationalmannschaft, dann Nationalcoach. Jahrelang war er A-Schiedsrichter, A-Trainer Swiss Olympics.
Heute ist er J+ S Experte, Seniorensportleiter, qualitop zertifizierter Trainer.
„Gerade die Arbeit mit Kinder und Jugendlichen ist sehr schön, aber auch belastend. Denn im Trainingsprozess kommen neben den
Stärken auch die Defizite zum Vorschein“, hält Toni Romano fest. Eine Neuausrichtung sei nur in harter Arbeit möglich. Er hat auch schon
mit schwersterziehbaren Jugendlichen gearbeitet, mit Erfolg.
Es gibt Unwissende, welche die zunehmende Gewalt unter Jugendlichen den Kampfsportarten zuordnen. Entschieden wehrt sich Toni
Romano gegen diese falsche Meinung: „Im Gegenteil, Jugendliche lernen, mit ihren Kräften umgehen, sich zu beherrschen und sich für
Gerechtigkeit einzusetzen.“ Es entspricht dem langen Atem und der Beharrlichkeit von Toni Romano, dass er und seine Schülerinnen und
Schüler mit Karate nie fertig sind und sich lebenslang damit befassen können oder sollten.