Es ist zuviel!
Franz: Wie siehst du aus, liebe Hanni! Grau im Gesicht, Augenringe, total abgeschlafft. Bist du krank? Hanni: Nein, ich habe einen anstrengenden Kultur-Marathon hinter mir. Franz: Was ist das? Hanni: Ich habe den Sommer über ungezählte Openairs, Freiluft-Theater, Konzerte, Stadt-. und Dorffeste und Happenings jeder Art besucht. Jetzt bin ich müde und übersättigt. Franz: Ja dü seisch! Warum tust du dir das an? Hanni: Das Angebot war riesig. Und die Künstler und Organisations-Komitees gaben sich so viel Mühe. Ich habe viel erlebt und vieles gesehen, das mir Eindruck gemacht hat. - Leider kann ich mich an manches gar nicht mehr richtig erinnern. Es war zuviel. Franz: Mir ist auch aufgefallen, dass es diesen Sommer ein überreiches Angebot an Festivitäten gab. In der Innerschweiz, und auch sonst überall. Es war schwierig, eine Auswahl zu treffen. Hanni: Dü seisch es! Oft konnte ich mich fast nicht entschliessen, was ich besuchen wollte. Das Fest-Schiff „Seerose“, Angebote des Sommer-Festivals ins Luzern, oder noch etwas anderes? Welche Auswahl hast du getroffen? Franz: Ich blieb zuhause, machte hie und da eine Wanderung und genoss den Urner Sommer. Hanni: Du siehst erholt aus. Fast wie nach Ferien in Mallorca. Franz: Ich gebe dir einen guten Rat. Für den Herbst und überhaupt. Hanni: Ich bin gespannt. Franz: Lass die ungezählten Angebote „Angebote“ sein. Bleib hier. Hanni: Verpasse ich da nichts? Du kennst mich: Ich bin ein „Kultur-Freak“ und stets „gwunderfixig“. Franz: Du verpassest gar nichts, wenn du im näheren Umkreis bleibst. Hierzulande gibt es viel Verlockendes: Konzerte, Feste, erholsame Erlebnisse in den Bergen. Du musst nicht weit reisen und gehst dem Gewimmel und Getümmel aus dem Weg, brauchst weniger „Chlitter“ und triffst Bekannte, die du gern wieder mal siehst. Hanni: Oft bis du ein Besserwisser, ein „Behaupti-Tyyfel“. Aber diesmal hast du Recht.