Glossen

Folgende Glossen sind im
Urner Wochenblatt erschienen:

Nationalrat im Oldtimer durchs Dorf.

Franz: Die Wahlen sind vorbei...
Hanni: Was für eine kluge Bemerkung...Das weiss jedes Kind, nur schon weil die Plakate fehlen.

Franz: Immerhin haben wir wieder einen Urner Nationalrat.
Hanni: Ist es Mode geworden, nach einer Wahl mit dem Oldtimer durch die Dörfer zu fahren?

Franz: Da kann jeder machen wie er will. Mit Hubschrauber landen, ein Tram mieten usw.
Hanni. Ich würde heimgehen und mich erst mal ausruhen. Es ist nämlich ein Knochenjob.

Franz: Dü seisch es. Akten lesen, Anträge studieren, sich mit andern absprechen, alles politisch klug verwerten, unzählige Gespräche führen. Ex-Nationalrätin Gabi Huber hat dies alles vorgemacht. Da bleibt kaum Zeit, sich in Berns Beizen herumzutreiben.
Hanni: Dieser Aufwand wäre mir zu gross. Zurzeit bin ich mischtfüül.

Franz: Das sieht man. - Gemäss einer Berechnung braucht man fürs Nationalratsmandat in einer Woche gut und gern 35 Stunden - im Nebenamt. Dazu die Parteiarbeit, die Presse... das wäre nichts für mich.
Hanni: Ein Nationalrat muss schon was leisten, sonst wird er nicht mehr gewählt.

Franz: Ja dü seisch es. Ein Wunder, dass man noch Kandidaten findet.
Hanni: Oder Kandidatinnen. Die Leserbriefschwemme hat den Urner Frauen nichts gebracht.

Franz: Ich bedaure das.
Hanni: Sie hätten sich in einem Oldtimer sehr gut gemacht.