Urner Theologen im Zürcherischen Limmattal
Zwei Urner wirken im neu geschaffenen Seelsorgeraum Dietikon-Schlieren an vorderster Stelle
Zur Zeit ist das Pfarreileben in Katholisch Dietikon und Schlieren ohne die Urner Theologen Leo Müller und
Hans-Ruedi Simmen nicht denkbar. Sie verwirklichen eine neue Form von Seelsorge.
Helen Busslinger-Simmen
Ohne Priester und ohne Hoffnung auf Besetzung der Pfarrstellen waren gleich drei Pfarreien im Limmattal. In der Stadt Schlieren (Pfarrei St. Josef) und in der
Stadt Dietikon (Pfarrei St. Agatha und St. Josef) hatten sich die zuständigen Pfarrer verabschiedet. Die Verantwortlichen der Kirchenpflegen suchten neue
Pfarrer - ohne Erfolg. Der Priestermangel hatte die Katholiken im Limmattal eingeholt.
Zwei Urner an leitender Stelle
Hans-Ruedi Simmen, Laientheologe aus Attinghausen, wirkt seit 21 Jahren als Pfarreiseelsorger in Dietikon. In der Pfarrei St. Agatha ist er als
Gemeindeleiter Bezugs- und Ansprechpartner für alle. Pater Leo Müller, Marianist aus Altdorf, war in der Katholischen Schule Zürich als Rektor tätig.
Nach 27 Jahren Wirken in der Bildung junger Menschen suchte er eine neue Herausforderung.
Der Zufall will es also, dass gleich zwei Urner in den Pfarreien in Dietikon und Schlieren, die 14’000 Katholiken zählen, führend tätig sind. Die beiden Städte,
Dietikon mit 21’000 Einwohnern und Schlieren mit deren 13'000 haben sich zum sogenannten „Seelsorgeraum Dietikon-Schlieren“ zusammengeschlossen.
Pater Leo Müller hat die Gesamtleitung. Hans-Ruedi Simmen aus Attinghausen hat als Gemeindeleiter in der St. Agatha-Pfarrei die Fäden in der Hand.
Zwei Städte – ein Seelsorgeraum
Das Zusammenspannen der Pfarr- und Kirchgemeinden ist ein Novum und entstand aus der Not. Diözesanbischof Amedée Grab und Weihbischof Peter
Henrici schufen mit andern Verantwortlichen diesen Raum, wo Seelsorge in enger Zusammenarbeit stattfindet. Im September dieses Jahres fand die
feierliche Einsetzung des Teams statt.
Am Fest der Einsetzung waren im Chor der Kirche nicht nur Pfarrer und Theologen, sondern eine grosse Anzahl Laien, Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter,
versammelt. So wurde allen klar, dass Pfarreiräte und Mitglieder der Kirchenpflegen mehr Verantwortung wahrnehmen. Natürlich braucht es eine gute
Organisation und ein starker Wille zur Zusammenarbeit, damit auf diese Weise Seelsorge gelingen kann.
Die versammelten Schlieremer und Dietiker Katholiken zeigten sich am Fest zufrieden über ihren neu geschaffenen Seelsorgeraum. „Wir sind froh, dass
dieses Team für uns da sind“, hiess es überall. Die beiden Urner Theologen sind weitum beliebt, man schätzt ihren Realitätssinn, man mag die Ruhe,
die sie ausstrahlen. Und man nennt sie beim Vornamen, was etwas Familiäres anklingen lässt. Offensichtlich geht hier die Kirche zu den Menschen.