Was aus ihnen geworden ist

Folgende Porträts erschienen
im Limmattaler Tagblatt:
Jeanina Miskovic

Einerseits Hochschule, andererseits Theater

oder: Ein Fuss an der Hochschule, der andere im Theater

Die 32jährige Jeanina Miskovic, in Urdorf aufgewachsen, wirkt heute als Dozentin für Deutsch Didaktik an der Pädagogischen Hochschule Zürich. Nebenbei ist sie die rechte Hand des Leiters Markus Ludstock im Miller’s Studio.

Helen Busslinger-Simmen
Sie half während ihres Studiums an der Theaterbar Miller’s Studio aus, „ohne eigentliches Flair für Theater“, wie sie sagt. Dass der Studentenjob etwas in ihr in Bewegung setzen würde, konnte Jeanina Miskovic nicht ahnen. Nach und nach wuchs sie in die Theaterwelt und Kleinkunstszene hinein und gewann Freude daran. Als man sie fragte, ob sie eine 50 Prozentstelle im Miller’s Studio übernehmen wolle, sagte sie gern zu.

Passion für Sprache

Als Dozentin an der Pädagogischen Hochschule vermittelt Jeanina Miskovic angehenden Sekundarlehrerinnen und -lehrern Grundlagen zum Lehren und Lernen im Fach Deutsch. Eine spannende Sache. Sprachvermittlung ist heute ins Zentrum allgemeinen Interesses gerückt. Für Didaktik-Dozierende gilt es, die Erkenntnisse der heutigen Sprachforschung zu verfolgen. Daneben erarbeitet Jeanina Miskovic mit den Studierenden Unterrichtsplanung und Leistungsbewertung. Natürlich dürfen auch Informationen zu Methoden der Sprachvermittlung nicht fehlen.

Noch vor 13 Jahren sass sie an der der Schulbank der Kantonsschule Urdorf; heute erlebt sie nicht ohne Vergnügen, wie kritisch die Studentinnen und Studenten sind. Den Interessen von Jeanina Miskovic kommt entgegen, dass es im Miller’s Studio immer auch um Sprache geht. Sie sagt: „Ich mag Sprachspiele und Sprachakrobatik, mir gefällt, wie die Kabarettisten, mit der Sprache jonglierend, politisch und gesellschaftskritisch auftreten.“

Public Relation für Kabarett

Jeanina Miskovic muss mit andern zusammen dafür sorgen, dass genügend Zuschauende den Theatersaal mit seinen 250 Plätzen füllen. So ist sie für Voranzeigen in Printmedien, in Radio und Fernsehen zuständig, erstellt Pressemappen für da jeweils im Mai stattfindende Kabarettfestival „Spektakuli“, schreibt Programmtexte und betreut den Gönnerverein.

„Nach Seminaren an der Hochschule, wenn ich ausgepowert bin und mir der Kopf brummt, ist das Miller’s Studio eine Abwechslung“, sagt Jeanina Miskovic. Nach zwei Stunden Theaterarbeit ist sie wieder energiegeladen; der Ausgleich inspiriert sie. Sie erlebt, dass die Arbeit an zwei verschiedenen Orten anstrengend ist, dass aber die Impulse, die von unterschiedlichen Szenen ausgehen, animierend wirken.

Kabarett mit K

Im Miller’s Studio wird Kabarett gemacht, wie es im Buche steht: Anspruchsvolles Kabarett, das eine eingeschworene Fangemeinde hat und Echos auslöst. Hier sind Sprachakrobaten am Werk, welche den Wortwitz beherrschen. Kein Schenkelklopfen, aber Lust am hintergründigen Humor. Die Kabarettisten stammen hauptsächlich aus Deutschland und Österreich, auch Schweizer Kabarettisten wie Ursus und Nadeschkin oder Simon Ensler haben im Miller’s Studio ihren Siegeszug durch die Theaterszene begonnen.

„Selten ist in Millers Studio eine Aufführung schlecht besucht“, freut sich Jeanina Miskovic. So geniesst sie als rechte Hand des Theaterleiter die Begegnungen mit den verschiedensten Menschen, die Interessantes zu erzählen wissen. Im Studio mit der besonderen Theateratmosphäre ist immer etwas los; der Saal und die Bar werden für Partys, Apéros und Feste vermietet. www.millers-studio.ch