Dietikerin im Stück “Peter Pan“ auf der Pfauenbühne
Dietikon Andrea Gallo spielt bei neuer Inszenierung mit
Wer auf der Pfauenbühne auftreten kann, ist zu Recht beeindruckt. Andrea Gallo hat das Glück, bei einer allseits
anerkannten und meist ausverkauften Inszenierung von Peter Pan mitwirken zu können.
Helen Busslinger-Simmen
Es hat sich herumgesprochen, dass die neue Inszenierung von Peter Pan ein Hit ist, in der Presse überbietet man sich mit Lobeshymnen.
Andrea Gallo, welche die Mimenschule Ilg absolviert hat und seit langem nebenberuflich als so genannte Bewegungs-Schauspielerin tätig ist, bekam die
Anfrage, ob sie einer der „verlorenen Jungs“ spielen wolle. Ausgerechnet auf der Pfauenbühne. Nun tollt sie als „verlorener Junge“ auf der
Bühne rum – sie konnte ihre Rolle mitgestalten, was sie mit Hingabe tut.
Eine Geschichte, die alle erreicht
„Wir alle, Profis wie Laienschauspieler haben Freude an der Geschichte von Peter Pan und sind glücklich, dass die Inszenierung solchen Erfolg hat“,
sagt Andrea Gallo. Auch das Publikum, das Erwachsene und Kinder umfasst, ist fasziniert. Man ist begeistert von der skurrilen, unterhaltsamen, aber
auch widerständigen Sprache von James Matthew Barrie, der die Geschichte von mehr als hundert Jahren erfunden hat.
Nach den Erfahrungen von Andrea Gallo gehen die Erwachsenen bei den Aufführungen genau so mit wie die Kinder. Es geht ja ums Erwachsenen-Werden
oder auch nicht, zudem bezaubert die Pfauenbühne als abenteuerliche Traumwelt. Andrea Gallo: „Es glitzert, schneit, dampft und knallt im Nimmerland.
Die pyrotechnischen Effekte haben es in sich.“ Und jedes Mal, wenn der rote Vorhang gefallen ist, klatscht, stampft und tobt das Publikum.
Mit selbst erfunden Figuren auf Tournee
Andrea Gallo hat schon vor ihrem Debüt auf der Pfauenbühne mit selbst gestalteten Figuren Erfolge erzielt. In Italien wirkte sie letztes Jahr einige
Monate im Fernsehen Rai in einer Politsatire mit. „Eine Art Giacobbo-Sendung“, sagt sie, die in der eigenständigen Figur einer Buckligen auftrat. Das
Anstrengende des Engagement in Italien erklärt sie folgendermassen: „Die Kommunikation in Italien spielt sich auf einer ganz anderen Ebene ab als hier.
Es wurde mir bewusst, dass ich trotz italienischer Abstammung wie eine Schweizerin denke und schweizerische Kultur in mir habe.“ Trotzdem war es eine
grandiose Erfahrung.
Mit derselben Figur war Andrea Gallo in Tschechien unterwegs, zusammen mit dem Regisseur Ctibor Turba. Die Uraufführung des Stückes „Hommage au
Clown“ im Teatro Dimitri rundete die letztjährige internationale Zusammenarbeit mit andern Künstlern ab. Um finanziell über die Runden zu kommen, hat
sie noch einen weiteren Beruf erlernt: Sie arbeitet als Einsatzleiterin bei einer medizinischen Notrufzentrale für Auslandfälle. Der Schauspielberuf ist ihr
zweites Standbein.
Komplimente einer Dietiker Klasse
Als Andrea Gallo nach einem Theaterauftritt in mit dem Zug heimfuhr, sass sie inmitten einer Kinderschar, die von nichts anderem als von Peter Pan sprach.
„Ich war einer der Jungs auf der Pfauenbühne“, berichtete sie einem Mädchen, und sofort war sie von den Kindern umring. Wie stolz diese waren, einer eben
gesehen Figur live im Zug begegnen zu können. Andrea Gallo wurde mit Fragen bombardiert und durfte erleben, wie das so begeistert gefeierte Stück nachhaltig
wirkt.