Was aus ihnen geworden ist

Folgende Porträts erschienen
im Limmattaler Tagblatt:
Beat Maier

Weltweit für den Umweltschutz tätig

Der 31jährige Beat Maier, dipl. Umweltingenieur ETH, ist Berater für Alternativbrennstoffe bei Holcim, einem internationalen Zement- und Betonproduzenten mit Schweizer Wurzeln.

Helen Busslinger-Simmen
„Als Umweltingenieur ist für mich die Sorge um unsere Ressourcen ein bestimmendes Anliegen“, sagt Beat Maier. Er ist froh, dass in seinem Unternehmen Holcim AG bei der Zement, Kies- und Betonproduktion tief greifende Massnahmen zugunsten des Umweltschutzes getroffen werden. „Bei der Zementproduktion wollen wir die Stickoxid- und CO2-Emmissionen vermindern“, betont Beat Maier, „bei der Kies und Betonproduktion setzen wir Recycling-Wasser und Rückführung von Restbeton in den Stoffkreislauf ein.“

Ins Wasser geworfen

Der Dietiker Umweltingenieur hat vier Jahre lang Kläranlagen gebaut und konnte dabei sein Wissen als Ingenieur fast eins zu eins anwenden. Als er zur Holcim AG kam, musste er – neu im komplizierten Betrieb - sofort schwimmen lernen. Bis 2001 bestand das Unternehmen aus mehreren eigenständigen Schweizer Baustoffproduzenten und hiess „Hoderbank Cement und Beton“. Heute ist Holcim AG die Schweizer Tochtergesellschaft des weltweit tätigen Baustoffkonzerns Holcim und zählt in der Schweiz und im grenznahen Ausland 1300 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.

„Bald nach Beginn meiner Tätigkeit als Consulter reiste ich nach Frankreich, Indonesien und Brasilien; 25 Prozent meiner Arbeit sind mit Reisen in aller Welt verbunden“, sagt Beat Maier und fügt bei, ihm fehlten noch Spanischkenntnisse. Deswegen will er mit seiner Familie für einige Monate in Barcelona Spanisch lernen. Englisch ist die Geschäftssprache, doch er muss auch mit den Arbeitern auf dem Feld sprechen und sich mit Händen und Füssen verständigen. Glücklicherweise ist er ein Kommunikationstalent, der schnell Zugang zu andern findet.

Aus Abfall Zement

Durch Recycling gewinnt das Unternehmen Rohstoffe, die in der industriellen Produktion von Zement und Beton eingesetzt werden. Man spricht von „Kreislaufwirtschaft“, wenn aus Abfällen neue Rohstoffe entstehen: Beat Maier: „Bei meinen Reisen stosse ich auf eine Umweltproblematik, die einem die Haare zu Berge stehen lässt“, sagt er. Bekannt ist, dass in ärmeren Ländern oft die Mittel fehlen, eine umweltgerechte Abfallbewirtschaftung zu betreiben. Deswegen wird Abfall oft auf einen Haufen geworfen und bleibt liegen.

Als Beat Maier zum ersten Mal ein Altöl-Teich in der Grösse des Marmori-Weihers sah, traute er seinen Augen nicht. Da warten noch viele Aufgaben auf den Umweltingenieur; er muss Lösungen suchen, die sowohl für die Bewohner wie für die Zementproduktion tragbar sind. „Vereinfacht gesagt, sammeln wir Abfälle und produzieren Zement. Das ist in jenen Ländern, in denen Menschen von Abfällen leben, ein Problem. Wir wollen ihnen nicht die Lebensgrundlage wegnehmen“, so Beat Maier. Deshalb müssen andere Lösungen gesucht werden.

Zement aus Reisabfällen

Beat Maier: „In Indonesien können wir eine Zementproduktion beginnen, die Zukunft hat, man kann sie unter „nachwachsende Rohstoffe“ einordnen. Wir kaufen Reisabfälle, die natürlich im natürlichen Wachstumsprozess neu gebildet werden, und verwerten sie.

Der Rockmusik treu geblieben

Beat Maier hat schon als Teenager in der Band „Antic Hay“ auf Englisch und in Mundart gerockt, der Band ist er treu geblieben, auch als Familienvater. Auf seinen vielen Reisen hat er kaum Angst beim Fliegen, wohl aber beim Autofahrer mit unbekannten Fahrern in unbekannten Gegenden: „Die Fahrer rasen, und oft muss ein entgegenkommendes Fahrzeug die Fahrspur wechseln, das ist das Gefährliche.“ Als Optimist glaubt Beat Maier an den glücklichen Zufall, und seiner Lebensfreude gibt er Ausdruck beim Sport und bei funkigem Gitarrensound in der eigenen Band.