Spannendes aus dem Limmattal

Folgende Porträts erschienen
im Limmattaler Tagblatt:
Puppentheater Monika Schmucki

Grosse Kunst auf kleiner Bühne

Unterengstringen Erfolg mit Monika Schmuckis Kasperlibühne

Monika Schmucki verstand es, mit dem Stück „D Prinzessin hät Geburtstag“ die Kinder zu verzaubern und bei ihren eigenen Wünschen abzuholen.

Helen Busslinger-Simmen
Bis das zuletzt gekommen Kind seinen Platz gefunden hatte, dauerte es eine Weile. „Jetzt habe ich die drei Kinder, die ich mitnahm, fünfmal umplatziert“, seufzte eine Mutter. Wirklich wurden die Minuten vor Spielbeginn lustvoll ausgenützt für Aufstehen, Absitzen, Tuscheln und Plätze tauschen; bei Kindern gehört dies zur Vorfreude und zum Theatervergnügen. Als die prächtig gekleidete Prinzessin auf der Kasperlibühne zu sehen war, entstand andächtige Stille. Fasziniert verfolgten Kinder und Erwachsene das Spiel, das mit viel Liebe zum Detail über die Bühne ging.

Als Wünschen noch geholfen hat

Von Anfang an interessierte die Kinder die Prinzessin, die Geburtstag hat und ein aussergewöhnliches Geschenk haben will. Sie wünscht sich „Heb mi gärn“, denn ihr Vater verbringt seine Zeit bei Sitzungen und Regierungsgeschäften. Zur Erleichterung der Kinder sprang der Kasperli mit der roten Zipfelmütze auf die Bühne und verhalf zu einem tollen Geburtstagsfest, mit Lied, Torte, und einer Märchenaufführung.

Gebannt sassen die Kinder da, als es auf der Bühne Abend wurde, bei einbrechender Dunkelheit immer noch Gestalten herumschwirrten und ein Mondlied ertönte. Am Geburtstagsfest der Prinzessin wurde eine winzige Theaterbühne aufgebaut und das Märchen vom Froschkönig gespielt. Was für ein Vergnügen war es, als beim Kuss der Prinzessin der verzauberte Frosch bald ein Prinz und bald wieder ein gewöhnlicher Frosch war.

Puppenspiel auf hohem Niveau

Es war unbegreiflich, wie Monika Schmucki es schaffte, mit zwei Händen so vieles in Bewegung zu bringen. Da tanzten vier Figuren gleichzeitig herum, Kulissen verschoben sich wie von Geisterhand bewegt, die Puppen sprachen verschiedene Dialekte, Tenor- und Bass-Stimmen sangen Lieder, die Kulissen wirkten lebensecht, und das ganze Spiel war voller Ironie und Witz.

Monika Schmucki beherrscht die Ausdrucksformen des Theaters, auf unterschiedlichen Ebenen. Wer bedenkt, dass sie die Puppen selbst herstellt, das Stück zusammen mit Regisseur Jiri Ruzicka selbst schrieb und im Alleingang aufführte, gerät ins Staunen. Beleuchtung und Technik hatte Bühnenpartner Rolf Imbach übernommen. Die Dietiker Künstlerin und ihr Partner führen mit Erfolg die Form des klassischen Kasperlitheaters weiter und bereichern diese Tradition mit modernen Elementen, die den Kindern entsprechen. Zu Recht hat die Kasperlibühne Monika Schmucki/Rolf Imbach im deutschsprachigen Raum einen guten Namen.