Spannendes aus dem Limmattal

Folgende Porträts erschienen
im Limmattaler Tagblatt:
Kronen Chilbi

Rund um das Hotel „Krone“ entstand neues Leben

Dietikon Die „kleine Chronechilbi“ war ein grosser Erfolg

Ein Fest ganz eigener Art hatte der Verein „Kulturkrone“ auf die Beine gestellt. Die Spektakel hatten alle in irgendeiner Art mit der „Krone“ zu tun; das ergab ein Mosaik von grosser Vielfalt.

Helen Busslinger-Simmen
Welche gute Idee, noch vor dem geplanten Umbau die Räume des Hotels „Krone“ für ein Fest zu nutzen und vor dem geschichtsträchtigen Haus eine Kilbi zu organisieren! Da fehlte nichts, was Erwachsene und Kinder von einer Kilbi erwarten: Karussell, Schiessbude, Gruselkabinett, Bänkelsänger, Theater, Kasperlibühne, Kabarett.

Nach langer „Brachzeit“ war das Hotel offen: In der eleganten Kaffeestube erhielt man alles, was man in einem Wiener Kaffeehaus erhält. Die „Frytigmusig“ spielte den Dietikoner Marsch von Anton Aschwanden aus der Hanni Christen Sammlung. Die vielen freiwilligen Helferinnen und Sympathisanten trugen ihren Gästen zuliebe schöne alte Kleider. Fantasie, Eleganz und Lebensfreude prägten das Fest.

Rund um die „Krone“

Mitten im Festgetümmel waren die Initiantinnen zu erblicken: Monika und Ursula Schmucki, die zusammen mit Bjoerge Hehner und dem Vorstand des Vereins „Kulturkrone“ die Organisation des Festes bewältigt hatten: Ein Jahr Vorbereitungsarbeit wurde dafür eingesetzt. Nostalgisch ging es im Foto-Atelier zu, wo man sich in Festkleidern wie zu Urgrossmutters Zeiten ablichten lassen konnte, was bis in die Nacht hinein benützt wurde.

„Wir haben uns von den Geschichten rund um die Krone inspirieren lassen“, sagte Monika Schmucki und wies darauf hin, dass die „Krone“ in früheren Zeiten Dietikons Mittelpunkt war. In Erinnerung daran wurde im „alten Bären“ ein Video des Kabaretts „Suurchruut“ gezeigt, das die damalige Jungmannschaft aufgeführt hatte. Ein begeistertes Auditorium hörte Bänkelsänger Samuel Spahn zu, der unter anderem Lieder von Brecht vortrug.

Weshalb so viele Kinder Kronen auf dem Kopf trugen, war rasch auszumachen: Sie durften ihre Kronen selbst herstellen und mit Glitzerzeug bekleben. Eine wichtige Funktion hatte der „Ausrufer“, der die einzelnen Spektakel ankündigte.

Im Kronen-Archiv

Fasziniert standen jene, die an der Geschichte Dietikons interessiert sind, im ehemaligen Bügelzimmer der Krone und bewunderten die Fülle der ausgestellten Dokumente. Ursula Schmucki stellte das aus, was von der Geschichte der Krone noch zu finden war. Da das Hotel während langer Zeit ein gesellschaftlicher und politischer Treffpunkt war, fehlte es nicht an Fotos von berühmten Besuchern, etwa von General Guisan.

Man bewunderte Urkunden, Gegenstände aus alten Zeiten und hörte ab Tonband die Stimmen der ehemaligen Besitzerpaares Gstrein. Der ehemalige Chefkonditor Albert Rohr hatte als „Schlüsselmeister“ der Stadt Zugang zu den Dokumenten und hatte die kostbaren Dinge dem Verein Kronenkultur zur Verfügung gestellt.

Kleine Kronen-Oper

In der Nacht auf den Sonntag gings rund um die „Krone“ munter weiter. Im Restaurant kam tolle Stimmung auf, als Stücke aus der „Kleinen Niederdorf-Oper“ aufgeführt wurden. Myriam Imbach, Samuel Spahn, Renaud Suter, Vroni Wiederkehr und Verena Wyler sangen zwischen Stühlen und auf Tischen, und da alle gerade so schön in Festlaune waren, ging es hoch zu und her. Nich nur in alten Zeiten verstand man es, in der „Krone“ zu feiern, auch heute lässt man sich gerade hier vom Festvirus anstecken.