Spannendes aus dem Limmattal

Folgende Porträts erschienen
im Limmattaler Tagblatt:
René Gubelmann

Wenn Bilder tönen

Dietikon René Gubelmann Performance im Parlamentssaal

Maler und Musiker René Gubelmann und Pianist Willy Bischof überraschten die Gäste mit einer ausgefeilten Performance. Bilder, Informationen und Livemusik wechselten in spannender Reihenfolge.

Helen Busslinger-Simmen
Inzwischen weiss man in Dietikon, dass René Gubelmann mehr kann als die meisten Maler und Musiker. Im Rahmen der Volkshochschule zeigte er erstmals im Parlamentssaal, wie er bildhaft den Groove von Jazz, Beat, Rock und der lateinamerikanischen Tänze entschlüsselt.

Herzschlag der Musik

Gubelmann erklärte, wie er zu seiner musikalischen Bildsprache gekommen war. Und zwar auf einfache und griffige Art, sodass man gebannt zuhörte. Bei den vorgeführten Kostproben erlebten die Gäste, wie Bilder „tönen“ können, man spürte den Herzschlag der Musik. Zwischendurch erwähnte Gubelmann einige Stationen seines künstlerischen Weges: Es ist ein Weg, der sich ständig verzweigt und immer wieder an andere Orte hinführt.

Die Spuren, die Gubelmann legt, begannen mit seiner Ausbildung zum Schlagzeuger und Kunstmaler und führten zur Erfindung einer eigentlichen Bildsprache. Der Dietiker, den „Zürcher Konkreten“ zuzuordnen ist, schuf immer wieder neue Rhythmik-Bilder und neuerdings auch Rhythmik-Plastiken. „Die Entwicklung ist noch lange nicht abgeschlossen“, sagte Gubelmann im Parlamentssaal und zeigte die neuesten „Strich-Bilder“, die auf unglaublich differenzierte Art dem Rhythmus und der Dynamik eines Musikstückes entsprechen.

Orchestrierte Bilder

„Wer an diesem Abend nicht hier ist, verpasst etwas“, sagte Margrit Geiger von der Volkshochschule Dietikon. Wenig bekannt ist nämlich die Tatsache, dass Gubelmann auch Orchesterwerke, die zur Aufführung gekommen sind, gemalt hat. Wie etwa das Bild „Momentum“, das an der Hochschule für Musik in Zürich von einem Schlagzeugorchester aufgeführt worden ist und das Gubelmann den Gästen zeigte.

Aufgeführt vom Schlagzeugorchester der Musikhochschule Zürich wurden Gubelmanns Kompositionen „Toccata“, „Sisu“, „les échanges“ und das besondere Stück „Strahlen ferner Sterne im gewölbten Raum“. Zwischen den Informationen erfreuten Gubelmann und Bischof ihre Gäste mit ausgesuchten Werken aus Jazz und lateinamerikanischer Musik. Es war ein Vergnügen, dem Pianisten mit seinem glasklaren Spiel und dem genialen Schlagzeuger zuzuhören. Als in der Diskussionsrunde die Frage aufkam, ob Gubelmann Bilder sieht, wenn er Musik hört, hiess die Antwort: „Ja klar, Bilder in allen Regenbogenfarben. Jene ganz persönlichen Bilder, welche Musik in mir auslöst.“