Kindergeschichten

Gabi zeichnet.

Gabi freut sich auf die Zeichnungsstunde. Weil die Klasse gerade erst im Wald war, dürfen sie den Wald zeichnen. Gabi denkt nach. Sie kann gar nicht alles zeichnen, was sie gesehen hat. Aber dann fängt sie an. Der Waldboden mit dem Moos, den Käfern, den Holzresten, mit den Ameisen. „Wie sieht eine Ameise aus?“ fragt Gabi die Lehrerin. Diese zeigt ihr ein Bild mit Waldtieren.

Gabi zeichnet und zeichnet. Die verschiedenen Bäume: Die Tannen, die Birken, die Eichen, die Brombeersträucher. Als die Lehrerin sagt: „Ihr könnt eure Bilder da aufhängen“, antwortet Gabi: „Ich bin noch nicht fertig.“ Sie zeichnet weiter, nach einer Weile ist sie immer noch nicht fertig, und die Lehrerin muss ihr das Blatt fast aus der Hand reissen.

Ihre Freundin sagt zu Gabi: „Oh, das ist schön. Du hast die beste Zeichnung gemacht. Das habe ich schon gedacht.“ Gabi findet auch, ihr Bild sei gelungen. Die Lehrerin schaut mit der Klasse ein Bild nach dem andern an. Als Gabi’s Zeichnung an die Reihe kommt, läutet die Schulhausglocke. Gabi sagt zur Freundin: „Sie hat zu jeder Zeichnung etwas gesagt. Zu meiner Zeichnung hat sie nichts gesagt. Ich finde das gemein. Die Freundin sagt: „Ja, das ist wirklich Pech. Sei nicht traurig. Du kannst meinen Gold-Stift haben.“ Gabi fragt: „Bist du die Lehrerin?“ Beide bekommen einen Lachanfall.