In Uri heimisch geworden

Folgende Porträts sind in der
Neuen Urner Zeitung erschienen:
Stefan Wisotzky

Vom Thüringer Wald nach Bauen

Stefan Wisotzky kam vom Osten her, mit Freude am Kochen im Gepäck

Als Stefan Wisotzky kam, strahlte der Himmel im Blau der Karibik, der See glitzerte, da waren Palmen, Feigen- und Bananenbäume und Edelkastanien, alles blühte. Ja, an diesem südlichen Ort wollte er mit seiner Frau im Zwyssighaus Gourmet-Küche anbieten.

Helen Busslinger-Simmen
Es war ein weiter Weg von Thüringen nach Bauen. Aber wer ein exzellenter Koch sein will, muss viele Wege machen und viele Stationen durchlaufen. So kochte sich Stefan Wisotzky von Ostdeutschland nach Uri. Nach einem Einsatz im Posthotel „Engiadina“ in Zuoz zog es ihn in die Ferne. Während einem halben (und lustigen) Jahr in Schottland lernte er als Jungkoch das Pub-Leben, den Whisky, Fish und Chips kennen und das Meer lieben.

Ein guter Koch kann auf der ganzen Welt arbeiten

Wisotzky: „Die Gegend in Schottland war gigantisch schön, und als ich nach Bauen kam, war es wieder da – dieses Gefühl, heimzukommen: Das Wasser, die Berge, ein Haus am See.“ In Schottland hat er nicht nur das Land bereist, sondern auch gelernt, strukturiert zu kochen.

Eine weitere Station war das Hotel „Metropol“ in Arbon, wo er die Gourmet-Küche kennen und als Gemüsekoch nur frische Produkte verwenden lernte. Gleichzeitig wurde er Ausbildner, der für Lehrlinge zuständig war. Im Romantik Hotel „Schwefelbergbad“ im Gantrisch-Gebiet lernte er viel Neues dazu, als rechte Hand des Küchenchefs.

Dann zog es ihn mit seiner Frau zu neuen Horizonten ins Bündnerland. Er wurde Sou-Chef und Küchenchef, dazu absolvierte Wisotzky die Prüfung zum diplomierten Betriebsleiter bei Gastrosuisse. Gemeinsam durfte das Paar über mehrere Jahre Service und Küche im Hotel „Meisser“ im Guarda und im Hotel „Steinbock“ in Klosters leiten.

Auf der Suche nach etwas Eigenem

Es ist klar, dass die beiden nach den vielen Stationen einen Betrieb führen wollten. Eine Bekannte aus der Innerschweiz machte sie auf das Zwyssighaus in Bauen aufmerksam. An einem wunderbaren Frühlingstag reisten sie nach Bauen. Wisotzky: „Bauen zeigte sich uns von seiner schönsten Seite, es war eine Verführung, wir konnten nicht widerstehen.“
Von Beginn an wussten sie, dass sie es als Nicht-Urner nicht leicht haben würden. Im Dorf wurden sie aber freundlich aufgenommen, sie waren willkommen. Heute gibt es einen kleinen Stammtisch, und Gäste von weit her sowie die Urner kommen gern immer wieder in das Haus mit der langen Tradition.

Gäste wechseln mit dem Wetter

Im Zwyssighaus kann man erlesene Menus essen, hier ist das Essen ein Fest, das man zelebriert. Stefan Wisotzky kocht mit Liebe und freut sich, etwas Besonderes anbieten zu können, zweifelsohne ist er Koch aus Leidenschaft. Seine Speisekarte ist klein, aber auserlesen. Frische Zutaten und beste Qualität sich ihm sehr wichtig: „Man findet dies beim heimischen Händler oder direkt am Wegesrand.“

Wenn Wisotzki einen Wunsch des Gastes erfüllen kann, tut er es gern und setzt dafür Himmel und Hölle in Bewegung. „Das Wetter können wir nicht beeinflussen, aber mit unserem saisonalen Angebot und der warmen Atmosphäre schenken wir immer einige Sonnenstrahlen, damit sich unsere Gäste wohl fühlen“, sagt er.

Zwyssighaus Bauen, Tel. 041878 11 77
E-Mail: wisotzky@zwyssighaus.ch . Anmeldung erwünscht