In Uri heimisch geworden

Folgende Porträts sind in der
Neuen Urner Zeitung erschienen:
Anna und Josef Schnarwiler

Gastgeber für halb Europa

Anna und Josef Schnarwiler haben Gäste aus aller Welt

Sie wurden als Luzerner im Kanton Uri heimisch und führen zusammen seit mehr als 25 Jahren die Gotthard Raststätte, welche als eine der besten Europas gilt. Zudem ist die Raststätte ein potenter Arbeitgeber und ein Aushängeschild für Uri.

Helen Busslinger-Simmen
Sie sind in der Mitte der Nord-Süd-Achse im Kanton Uri, da, wo die A 2 den Kanton Uri durchquert. Mit viel Energie und mit Herzblut führen Anna und Josef Schnarwiler die Raststätte, die sie von Anfang an mitgeprägt haben. Im Jahr 1980 fand die Eröffnung statt, gerade rechtzeitig zur Inbetriebnahme des Gotthard- und Seelisbergtunnels. „Die Geldgeber waren zurückhaltend, man hat uns nicht geglaubt, dass das Experiment gelingen könnte, hält Josef Schnarwiler fest.

Weit über Uri hinaus bekannt

Reisende aus aller Welt haben es von Anfang an geschätzt, vor der Fahrt durch den Gotthardtunnel einen Halt einzuschalten, mitten in einer magisch wirkenden Bergwelt. Rasch wurde die Gotthard Raststätte bekannt, das Angebot ist ja breit gefächert. Man kann Benzin tanken, Proviant, Zeitungen und Mitbringsel liegen in den Shops bereit, besonders beliebt sind einheimische Spezialitäten wie Alpkäse ,„Ürner Dirrs“,. „Biräweggä“ und die berühmte „Ürner Paschteetä“.

Die Reisenden schätzen es, im Restaurant, im breiten Angebot an warmen und kalten Speisen und alkoholfreien Getränken auswählen zu können. Ruhe und Stille findet man in der einzigen Autobahn-Kapelle der Schweiz in Fahrtrichtung Süden.

Erfolg für harte Arbeit

Der Anfang war nicht einfach. Der Betrieb war unberechenbar und das Wachstum rasant. Die Organisation im Betrieb wurde den stets wechselnden Umständen immer wieder neu angepasst. „Das enorme Arbeitspensum konnten wir meistern, weil wir Freude an der Sache hatten“, erinnern sich Anna und Josef Schnarwiler.

„Der Start damals ist geglückt. Nicht zuletzt dank der engagierten Unterstützung des gesamten Verwaltungsrates“, bemerkt Josef Schnarwiler. Die Umsätze konnten gesteigert werden, bis zum Konjunktureinbruch im Jahr 2001. „Seit kurzem zeigen sich langsam positive Auswirkungen des wieder erstarkten Wirtschaftswachstums“, bemerkt Anna Schnarwiler.

Arbeitsplätze geschaffen

„Hier arbeiten rund 180 Mitarbeitende, zum grössten Teil teilzeitlich. 73 % Prozent sind Einheimische, die übrigen 27% Mitarbeitenden gehören acht Nationalitäten an“, erklärt Anna Schnarwiler, welche sich als Personalchefin an der Schaltstelle des Betriebes engagiert. Rund achtzig Prozent des Personals sind Frauen. „Viele von ihnen schätzen es, Beruf und Familie verbinden zu können. Ich bemühe mich, dafür gute Voraussetzungen zu schaffen, “ so Anna Schnarwiler.

Nach ihren Angaben gehören Weiterbildung und Förderung der Teamarbeit zur Geschäftsphilosophie. Der unermüdliche Einsatz aller Beteiligten hat sich gelohnt, vor zwei Jahren erhielt der Beitrieb als erste Raststätte das Qualitätsgütesiegel II.

LKW-Fahrer in der Nacht

Etwa 45 LKW-Fahrer bleiben für die Nachtruhe auf dem Areal der Gotthard Raststätte. Sie haben Fahrverbot von 22.00 Uhr bis 05.00 Uhr. Viele Brummifahrer haben ihre Schlafkojen mit Radio, Fernseher und auch mit Telefon und Fax ausgerüstet.

An Wochenenden wie Ostern und Pfingsten und während des grossen Reiseverkehrs im Juli und August bleibt die Gotthard Raststätte rund um die Uhr geöffnet.