Glossen

Folgende Glossen sind im
Urner Wochenblatt erschienen:

Der Teufelsstein von Sisikon

Eine moderne Sage
Ob Sisikon, im unwirtlichen Gebiet, zwischen Steinen und Felsblöcken haust seit langem der «Sisiger Tyfel». Am Tag schläft er, nachts klettert er herum und wartet auf Gewitter. Wenn es donnert und blitzt und der See hohe Wellen wirft, ist er in seinem Element: Er stösst laute Schreie aus, brüllt und tanzt auf stotzigen Felsen herum und verwünscht die Welt. Das ist seine Zeit. Doch etwas stört ihn: Tagsüber, wenn er schlafen will, drängen sich Autokolonnen auf der Strasse durch Sisikon, Stossstange an Stossstange, Motorenlärm und Gehupe und Abgase, den ganzen Tag. Der Teufel schimpft: Diese Autohengste, Trucker und Fernfahrer stören mich. Denen werde ich es zeigen!

Der «Sisisger Tyfel» sucht einen Felsbrocken, der gross genug ist um die Strasse zu versperren. Die Suche dauert an. Mal ist der Stein zu klein, mal zu schwer, mal an der falschen Stelle. Schliesslich findet er einen 12 Tonnen Brocken, und mit einem schrecklichen Urschrei stösst er den Stein hinunter. Weitere Steine werde sich lösen und so ist die Strasse nicht befahrbar. Der Teufel ruft: Jetzt habt ihr den Dreck, könnt euch nicht mehr im Süden verlustieren, und ich habe endlich Ruhe. Er lacht über die Ingenieure, die mit ihren technischen Geräten herumklettern.

Es ist ruhig in Sisikon. Der Teufel hockt zuoberst und lacht: Ich habe euch alle im Griff. Alle. Ihr müsst nach meiner Pfeife tanzen, ich leite mit mi Hilfe meiner «Steinchen» den Verkehr.